Raus aus der Stadt, rein in die Natur...
Viele Jahre schon tagträumten wir von einer großen Reise
Ende Mai 2023 war es dann endlich soweit und unser Wunschreiseland stand schon lange fest. Norwegen sollte es sein.
Einen festen Plan gab es nicht. Wir haben 2 Kinder, 5 Wochen Zeit und wollen möglichst viel Zeit im Grünen verbringen, ganz einfach. Die grobe Route sollte sein: Von Tornesch durch Schweden und Finnland bis in den Norden Norwegens (eine ausgewanderte Schulfreundin von Rike in Tromsø überraschen) und von dort die Westküste Norwegens entlang bis nach Kristiansand im Süden (und von dort dann irgendwie zurück nach Tornesch).
Spoiler: Genau so haben wir’s gemacht und es war ganz GROSSARTIG!!
Dabei haben wir, bis auf ein paar Wäsche-waschen-müssen-Campingplatzübernachtungen, fast die gesamte Reise im Freien verbracht. 35 Tage lang nur Berge, Seen, Wälder, das Meer und Wir.
Um möglichst viel Zeit für die Westküste Norwegens zu haben, hatten wir bis Tromsø grob eine Woche eingeplant, plus minus, je nach Laune. Unser kleines Abenteuer begann mit der Fähre von Travemünde. Diese brachte uns nach Trelleborg in Schweden, wovon wir auch direkt losfuhren, irgendwie erstmal Richtung Norden.
Zeitsprung: 7 Tage später...
Wir erreichen tatsächlich schon Tromsø. Bilanz bisher, Schweden ist umwerfend schön! Mit jedem Tag Richtung Norden wurden es weniger und weniger Menschen und dafür mehr und mehr scheinbar unberührte Natur. Unendlich viele Seen, Flüsse und wilde Bäche, das ganze Land besteht aus Wasser. Dazu gigantische Wälder und allgemein eine malerische Landschaft. So schön, dass uns die Fahrzeit durch das viele Schauen und Staunen oft gar nicht auffiel – es war, als guckten wir eine Natur Doku.
Zwischen Schweden und Norwegen legten wir noch einen kleinen Zwischenstopp in Finnland ein, waren dann aber bald in Tromsø. Dort blieben wir ein paar Tage, bewanderten die Umgebung und machten uns dann auf, über spontane Umwege erstmal Richtung Lofoten.
Super-Zeitsprung. Einen Monat später...
Wir sind wieder Zuhause in Hamburg. Es war eine unfassbar tolle Zeit in einem unfassbar tollen Land. Eine so eindrucksvolle Landschaft wie auf dieser Reise, speziell vom Norden bis zur „Mitte“ Norwegens haben wir noch nicht gesehen. Der wahnsinnig gute Ausbau von Straßen, Brücken, Fähren und Tunneln, die sich allesamt durch, über und unter hunderten von Bergen und Inseln hindurchschlängeln, machen das Reisen im Wohnmobil sogar ohne Aussteigen schon zum unvergesslichen Erlebnis.
Der perfekte Ausstieg...
Ausgestiegen sind wir zwischenzeitlich aber natürlich auch und haben dabei Höhlen erkundet, traumhaft schöne Plätze entdeckt, Berge erklommen, unendlich viele Wasserfälle gezählt, wilde Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachtet und manche davon zum Abendessen aus ihrer Umgebung herausgeangelt. Die Sonne ging auf unserem Trip dabei über 3 Wochen lang quasi gar nicht mehr unter, was für sich allein schon eine verrückte Erfahrung ist – und dank ständigem Tageslicht und bestem Wetter (wir hatten während des gesamten Trips nur zwei Mal Regen, Jackpot!) hatten wir durch unsere Photovoltaikanlage auf dem Dach durchgehend vollen Strom.
Unsere Kinder (3 und 4 Jahre) hatten mindestens genau so viel Spaß auf dem Trip wie wir und hoffentlich eine ebenfalls unvergessliche Zeit. Es war unser erster Urlaub im Wohnmobil, aber es wird ganz sicher nicht der Letzte gewesen sein. Das Zuhause immer bei sich zu haben und trotzdem nur in der Natur zu sein, war eine unglaublich erhellende Erfahrung. Nächstes Jahr haben wir noch kein Schulkind und können zeitlich daher ein letztes Mal flexibel sein – wir wissen nur noch nicht, wohin die Reise diesmal gehen soll.
Resümee
Danke André, für deine tolle Art, deine Unterstützung auch während der Reise und das Ermöglichen dieses einmaligen Erlebnisses. Auf zu neuen Ufern, bis zur nächsten Reise!
Steckbrief
Rike & Lutz Freudenberg
Lieblingsstellplatz
Davon gab es zu viele. Aber insgesamt einfach jeder einsame Platz mit Blick auf den Fjord/das Meer.
Lieblingsort/-strand/-berg
In diesem wunderschönen Land können wir uns leider für keinen einzelnen Ort entscheiden. Die meisten Postkartenmotive sahen wir unterwegs auf der Küstenstraße zwischen Tromsø, den Lofoten bis runter nach Trondheim. Der Anstieg der Trollstigen, mit anschließendem Ausblick bleibt ebenfalls unvergessen.
Was kam total unerwartet / überraschend unterwegs?
Wir haben vor unserem Trip in den Norden Norwegens im Juni, mit jedem Wetter gerechnet. Regen, Sturm oder Schnee. Dass wir in 5 Wochen kaum eine Regenwolke zu Gesicht bekommen haben, hat uns sehr positiv überrascht und dem ganzen Trip die Kirsche auf die Sahne gesetzt.
Was habt ihr getan, was ihr niemals gedacht hättet?
Wir hätten nicht gedacht, dass wir so frei sein werden, dass wir außer auf Fähren oder beim Lebensmittel kaufen, 5 Wochen lang wirklich kaum einen Menschen sehen und wie in unserer Vorstellung komplett in der Natur sein werden können.
Wir hatten keine festen Ziele, waren dadurch an keine festen Orte gebunden und konnten so die gesamte Zeit über jeden Tag einfach dort anhalten, wo es gerade schön war. Freiheit.
Was habt ihr über euch selbst gelernt?
Wir können auch bei 24 Stunden Sonnenschein problemlos schlafen. 😉
Gerne wieder Campingtour / Wiederholungsbedarf?
Unbedingt! Wir sind angefixt und es wird nicht die letzte Reise geblieben sein.
Nächstes Urlaubsziel?
Etwas weiter weg, daher diesmal leider ohne Wohnmobil, einen Trip durch Vietnam, Kambodscha und Thailand.
Bildrechte by Familie Freudenberg